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Verschmutzungen am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden

Tut sich was, oder tut sich nichts am Alten Leipziger Bahnhof?

Denkmalschutz des ALB in Dresden wird weiterhin von allen Beteiligten ignoriert

Durch eine kooperative Quartiersentwicklung am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden und die nun, am 22. Mai, ausgelobte Wettbewerbsphase, bemüht sich die Stadt Dresden seit Jahren um eine adäquate Nutzung der 27 Hektar großen, historisch wichtigen Fläche. „Mit dem Start des ‚städtebaulich-freiraumplanerische Realisierungswettbewerb Alter Leipziger Bahnhof‘, der bis zum 28. Juli befristet war, wurde endlich der Grundstein für eine Veränderung am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden gelegt. An dem Wettbewerb konnten sich Architekten und Stadtplaner in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekten beteiligen. Es bleibt nur zu hoffen, dass diese Experten in den speziellen Bereichen das Thema Denkmalschutz im Auge behalten, was bisher von der Stadt als auch von Kultur- und Denkmalamt vernachlässigt wurde“, so Stephan Trutschler, Sprecher der Allianz für Dresden.

Der Wettbewerb teilt sich in zwei Phasen. In der ersten anonymen Phase konnten sich Teilnehmer mit entsprechender Qualifikation bewerben und zur konkreten Aufgabenstellung einen ersten Entwurf einschicken. Ein Preisgericht wählt nun lediglich sieben Teilnehmende für eine vertiefende Bearbeitung in Phase zwei aus. Die zweite Phase findet unter Aufhebung der Anonymität und unter Beteiligung der Öffentlichkeit statt, sodass wesentliche Argumente und Kritikpunkte der Bürgerinnen und Bürger der Stadt mit einfließen können.

„Die augenscheinlich freudige Nachricht über den Abschluss der ersten Phase des städtebaulich-freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs am Alten Leipziger Bahnhof schlägt erst dann in Ernüchterung um, wenn man einen Blick auf das Gelände und die dazugehörigen Gebäude wirft. Alles immer noch wie vor 15 Jahren. Objekte, die der Witterung und damit dem kaum noch aufzuhaltenden Verfall ausgesetzt sind, obwohl sie unter Denkmalschutz gesetzt wurden. Wenn das Wetter, wie dieses Jahr schon in einigen Teilen Deutschlands, mal wieder mit voller Härte, wie beispielsweise mit Starkregen oder auch Hagel zuschlägt, dann wird es auch nicht vor dem Alten Leipziger Bahnhof haltmachen“, so Trutschler weiter. Bis auf die wenigen Gebäude, welche in der Vergangenheit mit Schutzdächern versehen wurden, ändert sich auf dem Gelände nur dann „sichtbar“ etwas, wenn selbsternannte „Graffiti-Künstler“ die Gebäude als Leinwände benutzen. Der dabei entstandene Dosenmüll bleibt bisher liegen und verschmutzt zusätzlich die Natur. Diese Umstände scheinen zukünftig auch so zu bleiben, denn den Siegesentwurf des Wettbewerbs, der dann hoffentlich endlich zu sichtbaren Veränderungen auf dem Gelände führen könnte, kürt das Preisgericht erst im Februar 2024. Bis dahin bleibt nur abzuwarten, ob der Alte Leipziger Bahnhof weitere ernsthafte bauliche Schäden davontragen wird.

„Der bevorstehende Startschuss zur zweiten Phase des Wettbewerbs sollte den Verfall der Gebäudestruktur des Alten Leipziger Bahnhofs nicht in den Hintergrund rücken lassen. Sowohl die Stadt und hier insbesondere das Amt für Kultur und Denkmalschutz, als auch die Besitzer sind in der Pflicht, für die Gebäude Sorge zu tragen. Nach weiteren Monaten, in denen sich auf dem Gelände nichts getan hat, sollte man alle Besitzer, speziell Globus als Eigner des Bahnhofgebäudes, erneut auffordern, ihre Verantwortung wahrzunehmen und angemessene Schritte einzuleiten, um die denkmalgeschützten Gebäude zu restaurieren und zu bewahren. Die Erhaltung dieses wichtigen kulturellen Erbes ist eine Verpflichtung gegenüber der Geschichte und der Identität von Dresden“, so Stephan Trutschler abschließend.

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