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Petition gegen die Ansiedlung eines Globus-Marktes in Dresden-Friedrichstadt

Die Bürgerinitiative „Lebensraum Friedrichstadt – für eine lebenswerte Zukunft in Dresden“ hat im Oktober 2023 eine eindringliche Stellungnahme sowie eine Petition gegen die geplante Ansiedlung eines Einzelhandelsriesen am „Alten Leipziger Bahnhof“ veröffentlicht. Die Initiative betont, dass dieses Vorhaben nicht im besten Interesse der Bürger und der Stadt als Ganzes liegt. Die folgenden Argumente verdeutlichen die Bedenken der Bürgerinitiative:

Das Vorhaben zur Ansiedlung des Globus-Marktes widerspricht klar den Umweltzielen der Stadt. Diese hatte am 2. März 2023 ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Dresden 2035+ (INSEK)“ verabschiedet, das die Entwicklung einer klimaneutralen Stadt mit weniger Verkehrs-, Lärm- und Abgasbelastung vorsieht. Am 8. Juni 2022 wurde der Entwurf des „Integrierten Verkehrs- und Lärmminderungskonzepts Friedrichstadt“ veröffentlicht, der ebenso eine Beruhigung beider Teilbereiche vorsieht. Ebenso zu erwähnen ist, dass schon im „Luftreinhalteplan 2017“ die Forderung der Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs festgehalten wurde. Ein Bau des Einzelhandelsriesen in der Friedrichstadt würde all die Ziele und Konzepte vernachlässigen, denn natürlich würde der Markt für mehr Verkehr und eine damit verbundene ansteigende Abgasmenge sowie Umwelt- und Lärmbelastung sorgen. Schätzungsweise würde eine Globus-Ansiedlung 800 bis 900 Kraftfahrzeuge pro Tag mehr für Dresden bedeuten. Stadtteile wie Cotta und Friedrichstadt leiden schon jetzt durch regelmäßigen Stau in Zusammenhang mit zu viel Verkehr. Die Massen an Kraftfahrzeugen sorgen in Dresden für 24 Prozent der gesamten Treibhausgase. Dies entspricht rund 819.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr. Auch im Bereich Lärmbelästigung steht der Stadtverkehr schon jetzt an erster Stelle. Dieser schränkt nicht nur die Wohnqualität massiv ein, sondern sorgt auch für weniger Wohnungsinteressenten, vor allem in dem „lautesten Stadtteil“ Friedrichstadt.

„Da stellt sich doch die Frage, warum die Stadt Dresden bei all ihren vielversprechenden Beschlüssen und Plänen diesem Einzelhandelsriesen nicht klar entgegentritt. Wenn die Stadtpolitik durch solche Handlungen nach und nach an Gesicht verliert, gilt dies auch für das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger. An dieser Stelle muss aber auch Globus selbst in die Verantwortung genommen werden, denn das Grundstück könnte als wichtiger Teil der Dresdner Stadtentwicklung mit Wohnraum für Familien genutzt werden. Wenn sich der Eigner aber über Jahre quer stellt, kommt es im schlimmsten Fall noch zum Enteignungsverfahren, welches weitere zehn Jahre juristisches hin und her bedeutet“, so Stephan Trutschler, Sprecher der Allianz für Dresden.

Ziele der aktiven Petition sind, die Stadt aufzufordern, jene Zustimmung zur Ansiedlung eines weiteren komplexen Einzelhandelsstandortes in der Stadt Dresden zurückzunehmen und den Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan 6007 (V 1234/11) für das Globusvorhaben aufzuheben (Beschlussausfertigung 12.07.2012), weiterführend die Anpassung des Bebauungs- und Flächennutzungsplanes für die Friedrichstadt (Antrag auf Aufstellung B-Plan 01/22) abzulehnen und klare Ziele zur Reduzierung von Umweltbelastungen für die Stadt zu treffen.

Auch die Allianz für Dresden begrüßt die Forderungen an die Stadtverwaltung und die Entscheidungsträger, ihre Pläne zu überdenken und alternative Ansätze zu prüfen, die die Interessen der Bürger und die einzigartige Identität der Stadt besser schützen. Es ist an der Zeit, die langfristigen Auswirkungen einer solchen Entscheidung sorgfältig abzuwägen und sicherzustellen, dass die Innenstadt ein lebendiger und vielfältiger Ort für alle bleibt.

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